Solarenergieertrag für Alle
Jede Bürgerin und jeder Bürger kann klimafreundliche Energie erzeugen – und damit sogar noch Geld verdienen! Wie das geht, erläuterte Valentin Hollain von Eurosolar beim Runden Tisch des Vereins Zukunftsfähiges Bonn.
Barbara Kloep
Laut EEG (Erneuerbare-Energien-Gesetz) erklärte Hollain, darf jeder Mensch, der Strom erzeugt, diesen ins Stromnetz einspeisen. Die Netzbetreiber - in Bonn die Stadtwerke - sind verpflichtet, den Strom abzunehmen und für 20 Jahre monatlich eine Einspeisevergütung zu bezahlen. So kann eine Privatperson mit einer Photovoltaikanlage auf dem Dach sogar noch Geld verdienen!
Wer das nicht gern sieht, sind die vier Großkonzerne, die derzeit den Energiemarkt beherrschen. Dezentrale Stromversorgung durch viele kleine Erzeuger/innen untergräbt ihre Machtstellung am Markt. Auch die Konzerne haben die Wende hin zu Erneuerbaren Energien auf ihre Fahnen geschrieben - aber zu Ihren Konditionen - beispielsweise durch den Bau riesengroßer zentraler Solaranlagen oder Windparks. Daher versuchen diese Energieunternehmen, die Bemühungen von Bürgerinnen und Bürgern um den Bau eigener Anlagen und die Einspeisung ihres Stroms zu verkomplizieren. Doch das Gesetz hat klare Akzente gesetzt. In etlichen Städten haben sich mittlerweile Solar-Vereine gegründet. Dahinter stehen Bürgerinnen und Bürger, die gemeinsam ein Solarprojekt realisieren. Besitzen sie selbst kein Dach, suchen sie gemeinsam eine geeignete Dachfläche, die sie pachten und eine Solaranlage darauf errichten. Detaillierte Infos zu angemessenen Pachtpreisen finden Sie auf http://www.photovoltaik-guide.de/wissenswertes/dachverpachtung/verguetungsarten-bei-der-
anpachtung-von-daechern In Bonn gibt es zwar etliche Solaranlagen von Privatpersonen, aber noch keine einzige Bürger-Solaranlage. Der Solarverein „SolarZelle Bonn“ bemüht sich um die Verwirklichung einer solchen. Hier könnte er von positiven Beispielen in anderen Städten lernen. Beispielsweise erzählte ein Besucher aus Sinzig von guten Erfahrungen mit der Stadt Remagen bezüglich der Installation einer Anlage auf dem Dach der Feuerwehr.
Selbstverständlich können die Bürgerinnen und Bürger einen Teil ihres selbst erzeugten Stroms auch selbst verbrauchen. Auch hierfür wird eine Vergütung gezahlt, die bei einem Eigenverbrauch von über 30 Prozent für jede zusätzlich verbrauchte Solar-Kilowattstunde ein finanziellen Vorteil von bis zu acht Cent gegenüber der Einspeisung ergibt. Natürlich kann man auch eine Solaranlage zur Erzeugung von Wärme errichten, wenn man Gelegenheit hat, diese selbst zu nutzen. Denn für Wärme gibt es keine Einspeisemöglichkeit.
Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.eurosolar.org. Ein gutes Beispiel, wie man’s macht, bietet www.ergon de, und von der Energieagentur NRW (www.ea-nrw.de) kann man sich beraten klassen, welche Anlage sinnvoll ist.
Wer sich in Bonn für die Errichtung einer Bürger-Solaranlage einsetzen möchte, kann sich an Fritz Pieper, SolarZelle Bonn,
Telefon 0228/30412414, EMail: bonn@solarsolutionsnet.de, wenden.